Auf unsere Anschreiben an Vertreter auf beiden Seiten des Gendersprachenstreits gibt es regelmäßig interessante Rückmeldungen; vor allem aus Politik und Kultur.
Besonders erstaunlich  und hilfreich für uns war aber die Rückmeldung einer „Pionierin der feministischen Linguistik“, Luise F. Pusch.
Unserer Idee eines männlichen Movems war ihr nicht fremd. Sie birgt in ihren Augen die Chance auf eine grundlegendere Geschlechtergerechtigkeit als die Gendern-1-Formen.
Auch die Erhaltung der Kurzbegriffe als echte Oberbegriffe war schon in den 1980er Jahren ihr Ziel, allerdings in einer radikaleren Form: „Lehrer“ bleibt Oberbegriff, aber durch die Artikel kann moviert werden: es gibt „den“ Lehrer und „die“ Lehrer. Sie konnte sich damals nicht durchsetzen. Statt dessen setzten sich diejenigen Frauen durch, die mit der „in/innen-“ Form endlich sprachlich sichtbar sein wollten. Das Ergebnis sehen wir heute: eine feminisierte Sprache, in welcher ständig „in“- und „innen“-Formen auftauchen, obwohl es überhaupt nicht um Geschlechter geht.

Frau Pusch hat das problemlösende und gerechtere Potential des Gendern 2.0 erkannt und inzwischen mehrmals öffentlich erwähnt:

Für diejenige, die Frau Pusch nicht kennen: Sie hat seit den 1980er Jahren die feministische Linguistik maßgeblich mit geprägt. Ihr Buch „Das Deutsche als Männersprache“ von 1984 gilt noch heute als Standardwerk.
Bei der Suche nach neuen, nicht-männlichen Oberbegriffen hatte sie die Lösung mit dem Binnen-I mit entwickelt, und 1985 erstmalig die kurze Sprechpause eingeführt; zur hörbaren Unterscheidung zwischen z.B. Lehrerinnen und LehrerInnen.

Aufgrund ihrer exponierten Rolle in der Geschlechtergerechten Sprache gibt es zahllose Veröffentlichungen über sie. Ganz abgesehen von ihren eigenen Veröffentlichungen.