Die massiven Doppelnennungen in den Medien haben schon heute im Sprachverständnis vieler Zuhörer die verbindenden Oberbegriffe angegriffen bis zerstört. Für sie gibt es keine Wörter mehr für alle, die zuhören, es gibt nur noch Hörerinnen und – angeblich nur männliche – Hörer. Nachdem sich ihr Sprachverständnis schon daran gewöhnt hat, sehen viele den einzigen Ausweg aus diesem Dilemma in neuen Oberbegriffen wie Hörer*innen.

Die Öffentlich-Rechtlichen sehen sich unter mehrfachem Druck. Gerichte und Behörden, aber auch lautstark Empörte, die denken, dass Menschen besser werden, wenn sie einfach nur die Sprache „verbessern“.
Was dazu kommt: Unsere ganze Legislative steht unter der UN-Vorgabe des Gender Mainstreaming. Sie ist bindend und natürlich auch sinnvoll, alleine schon wenn wir an die weltweite Unterdrückung von Mädchen und Frauen denken. 

Es ist menschlich und aufgrund des zeitlichen Ablaufes auch nachvollziehbar, dass wir uns mit unserer Sprache in diesen Weg verrannt haben, der sich immer klarer als Sackgasse erweist.
Gibt es einen Ausweg, der bei all diesen Sachzwängen überhaupt funktionieren kann?

Ja, es gibt ihn. Er ist logisch und eigentlich auch einfach. 

Wir müssen nicht preudo-mutig und pseudo-gerecht weiter vorwärts eilen. Komplizierte neue Oberbegriffe mit Sternchen oder Doppelpunkt erschaffen, nachdem die alten von Gerichten und Bundesrat den Männern zugesprochen wurden. Oder das Partizip auf den Kopf stellen, wie bei schlafenden Studierenden oder toten Radfahrenden. 
Wir haben die Möglichkeit, diesen falschen Weg zu verlassen.

Das Rad einfach nur zurückdrehen in die 1980er Jahre, die Zeit vor den fatalen Gerichtsurteilen, das ist allerdings weder möglich noch erstrebenswert. Gender Mainstreaming macht durchaus Sinn und ist bindend.

Wir können aber dem bisherigen Weg einen zweiten entgegensetzen.
Einen Weg mit einer Sprache, die auf der einen Seite gendergerecht ist und sich auf der anderen Seite an unserer alten Sprache orientiert. Die einfach sprechbar ist, kurz, klar und verständlich. Und die niemanden benachteiligt, der nicht so gut sprechen kann wie andere.

Die Gendern 2.0 – Formen bieten das. 

Wir müssen einfach nur drei Schritte zurück, und dann auf den neuen Weg wechseln.
Den Weg, der unsere alte Sprache durch eine kleine Veränderung fit macht für eine gerechte sprachliche Zukunft.