Wir vom Gendern 2.0 haben – unabhängig voneinander – nach Wegen gesucht, wie wir unsere Sprache aus der Sackgasse führen können: immer schlechter sprechbar, weder gerecht noch akzeptiert. Die Lösungsvorschläge entpuppen sich als wirklich gut gemeint, scheitern aber an vielen Punkten. Grenzen vor allem die Menschen aus, die nicht so souverän reden können.

Unsere Lösungen dagegen funktionieren. Sie basieren alle auf ein und derselben Grundidee: 

  • Rückgewinnung der Kurzbegriffe wie  „Leser“ oder „Student“ als Oberbegriffe für alle Menschen, egal welchen Geschlechts.
  • Die Männer erhalten, analog zu den Frauen mit dem „-in“, eine eigene Endung. 
Das sorgt für das Ende der Missverständnisse, und für eine völlige gleichbehandlung Von Männern und Frauen. Und außerdem die Vorlage für eine wirklich eigene Endung für nonbinäre Menschen; also ihre gleichberechtigte sprachliche Integration.

Der erste Kontakt entstand, als Josef Gnadl im Februar 2023 die Petition von Bernhard Thiery entdeckte und sich an ihn wandte.

Thiery und Anka Lüthe wurden durch die feministische Linguistin Luise F. Pusch vernetzt, an die sich beide mit ihren Ideen gewandt hatten.
Der Kontakt mit dem vierten Mitstreiter, Christian Melsa, kam im August 2023 zustande, als die Dreiergruppe ihn über seiner Seite gendern-ändern.de kontaktierte.

Im Dezember 2023 entdeckte die Vierergruppe die im Internet 2021 veröffentlichte Seite Geschlechtergerechte Sprache des Sprachwissenschaftlers Cyril Brosch. Seine Idee deckt sich mit der des Klassischen Genderns von Bernhard Thiery. So haben wir nun auch einen promovierten Sprachwissenschaftler, sogar mit dem Schwerpunkten Sprachgeschichte und Sprachenvergleich, in unseren Reihen. 

Bereits 1998 gab es mit Matthias Behlert jemanden, der mit einer ähnlichen Idee an die Öffentlichkeit ging. Sein „Geschlechtergerechtes Deutsch“ setzt nicht nur – wie bei uns – an einer einzigen Stelle (Kurzbegriffe für alle, eigene Endung für Männer) an, sondern gleich an mehreren.
Wir bedauern es sehr, dass Matthias Behlert 2015 mit nur 56 Jahren gestorben ist und die aktuelle Entwicklung und seine Bedeutung als Wegbereiter nicht mehr miterlebt.

Die Erstveröffentlichung unserer Ideen:
1998: Matthias Behlert „Geschlechtergerechtes Deutsch“
2018: Josef Gnadl „Inverses Gendern“
2021: Christian Melsa „Mov4=“ bzw. „in-an-on-Gendern“
2021: Cyril Brosch „Geschlechtergerechte Sprache“
2022: Bernhard Thiery „Klassisches Gendern“
2023: Anka Lüthe „Basisneutrales Gendern“

Zur Entstehung des Begriffes „Gendern 2.0“:
Anfang Juli ’23 wandten wir uns auf der Suche nach einer sinnvollen Bezeichnung wieder an Luise F. Pusch, nachdem sie zuvor schon zwei von uns erfolgreich miteinander vernetzt hatte. Mitte Juli überraschte sie uns mit „Gendern 2.0“. Diese Bezeichnung passt in unseren Augen sehr gut. Drückt sie doch aus, dass die aktuellen Genderformen Auslaufmodelle sind und unserer Idee mit ihrer grundlegenderen Gerechtigkeit und bequemeren Sprechbarkeit die Zukunft gehört – sogar in den Augen des Menschen, der seit den 1980er Jahren die geschlechtergerechte Sprache maßgebend begleitet.