Gendern 2.0 - der Weg aus dem Sprachenstreit
„Sprache hat sich doch schon immer entwickelt. Ist es nicht gut, dass sie lebendig ist und sich immer weiter verändert?“
Ein klares Jein. Natürlich verändert sie sich, und so soll es auch sein. Aber was wir heute in der deutschen Sprache haben ist etwas anderes. Viele Oberbegriffe, von Arbeiter bis Zauberer, verlieren gerade wegen angeblicher Diskriminierung ihre Funktion als Oberbegriff.
Die Alternativen, also Doppelnennungen oder Sprechen mit Sprechpause, erweisen sich als umständlich, künstlich und zum Teil diskriminierender als das bemängelte Original.
Wie kann dieser so unlösbar scheinende Streit mit diesen so unversöhnlichen Lagern gelöst werden?
Vielleicht, indem wir uns anschauen wie wir hinein gerieten?
Was klar ist: die heute als Sieger im Sprachenstreit gehandelten Doppelnennungen betraten die Sprachenbühne schon in den frühen 1920er Jahren. Sie wurden ausgerechnet von Hitler, Goebbels und Co in die Mikrofone gebrüllt; nicht von Politikern des Zentrums, der SPD oder der DKP. Die ganze NS-Riege begann fast alle ihre Reden mit “Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen” oder ähnlichem. Ab ’33 wurden diese Doppelnennungen dann per Volksempfänger-Propaganda millionenfach in die Köpfe der Menschen gehämmert. Kann es sein, dass hier die Ursache für die heutige verfahrene Situation liegt?
Gendern 2 weist auf jeden Fall den Weg heraus, aufbauend auf den über Jahrtausende natürlich gewachsenen Oberbegriffen, von Arzt bis Zauderer, ohne irgendeinen Bezug zum Geschlecht.
Aus solchen Oberbegriffen lassen sich nicht nur Begriffe für Frauen ableiten, sondern auf gleiche Art auch für Männer und Nonbinäre.
So ist Gendern 2 gerechter als es das aktuelle Gendern jemals werden kann, und bleibt trotzdem sprechbar wie die Sprache davor.
Schauen Sie selbst. Durchstöbern Sie unsere Seiten. Vielleicht mögen Sie unseren Weg unterstützen. Ohne einen Anschubser schafft es die Sprache nicht aus dieser Sackgasse.